Meine Motivation ist es, die Aktienkultur in Deutschland zu verbessern und mehr Menschen für das Thema Börse zu begeistern. Durch meine Musterdepots sollen Anregungen und Inspirationen geliefert werden, um eigene regelbasierte Handelsansätze zu entwickeln. Denn wichtig ist die Umsetzung, das Tun. Daher berichte ich in meinem monatlichen
Newsletter (eingestellt 05/2023) über das aktuelle Börsenklima und die Entwicklung der Musterdepots.
ETF-Musterdepot: "buy & hold" Vermögensaufbaustrategie (offensiv)Anfang 2022 habe ich ein offensiv ausgerichtetes ETF-Musterdepot "buy & hold & check" für
passives Investieren mit folgender Zusammensetzung aufgelegt. Der Anlagehorizont für den langfristigen Vermögensaufbau beträgt 8-20 Jahre. Der Schwerpunkt liegt auf der weltweit größten Leitbörse in den USA beim Index S&P 500. Eine Diversifikation erfolgt über die Anlageklassen Immobilien und Private Equity sowie über die defensive Branche Konsumgüter (Consumer).
Das Konzept von "buy & hold" sieht nicht vor, sich täglich mit dem Aktienmarkt beschäftigen zu müssen und dabei die großen Indizes wie MSCI World, DAX oder S&P 500 zu beobachten. Das kommt vor allem Anlegenden zugute, die nicht viel Zeit investieren, ihr Geld aber dennoch investieren möchten. Es werden keine Spekulationen angestellt, welche Aktien, Branchen, Sektoren oder Indizes in der nächsten Zeit steigen könnten und welche Verluste erleiden.
Ziel ist nicht eine kurzfristige Erzielung von Kursgewinnen durch den Verkauf über Einstandskurs, sondern ein langfristiger Vermögenszuwachs durch nachhaltige Kurssteigerungen der erworbenen Index-Papiere. Eine solche Strategie bringt für den Anlegern vor allem eine gewisse „Ruhe” und mentales Wohlbefinden. Denn ein ständiges Kaufen und Verkaufen fällt oft unterm Strich riskanter aus, da sich die Kursschwankungen als größer und weniger berechenbar erweisen.
Ein weiterer Vorteil des "buy & hold"-Ansatzes ist der eingebaute Steuervorteil. Er wird auch Barwertvorteil genannt. Die Abgeltungssteuer muss bekanntlich in Deutschland erst gezahlt werden, sobald ein Gewinn realisiert wird. Konkret bedeutet das: Die Steuer wird erst fällig, sobald die Anlage verkauft wird. Geld für eine Steuerzahlung, die nicht heute sondern erst in einigen Jahren fällig ist, kann jedoch weiter angelegt werden. Im Fachjargon nennt man das die „nachgelagerte Besteuerung von Wertsteigerungsgewinnen“. Durch die nicht jährliche, sondern nachgelagerte Versteuerung von Kursgewinnen kann der Anleger so den Steuerbetrag, den er in einem gegebenen Jahr erst einmal nicht abführen muss, weiterhin für sich arbeiten lassen und damit Erträge produzieren.
Der geschätzte Aufwand für die Nachbildung des Musterdepots liegt für eine monatliche Kontrolle "check" bei ca. 10 Minuten im Monat sowie bei ca. 1,5 Stunden für ein jährliches Rebalancing.
ETF | WKN | Depotgewichtung | Kaufkurs | akt. Kurs | Entwicklung 12 Monate* |
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USA S&P 500 | A0YEDG | 50% | 431,3 | 503,98 | +30,78% |
World Quality | A1103D | 20% | 52,36 | 60,54 | +30,42% |
Private Equity | DBX1AN | 10% | 92,25 | 120,44 | +51,33% |
Immobilien | A2PRUC | 10% | 20,54 | 16,94 | +3,99% |
World Consumer | A113FG | 10% | 40,96 | 41,30 | +0,37% |
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Benchmark MSCI World | A0RPWH |
| 79,23 | 90,26
| +24,50 % |
Stand: 08.04.2024
Es soll mindestens jährlich ein Rebalancing der Depotwerte erfolgen, um die ursprüngliche Gewichtung wiederherzustellen. Das Ziel ist es, den MSCI World als Vergleichsindex in der Performance zu schlagen. Je nach Marktentwicklung kann mit einer Gewichtung von 50% anstatt in den ETF USA S&P 500 (WKN A0YEDG) auch in den ETF Prime Global (WKN A2PWMK) investiert werden. In schwachen Marktphasen, in denen der jeweilige ETF mehr als 3-5% unter seinem 200-Tage-Durchschnitt notiert, kann ein Verkauf zugunsten des Aufbau eines Cash-Anteils erfolgen.
ETF-Musterdepot: "3 aus 11" Sektor-Rotationsstrategie (moderat) zum VermögenserhaltDiese Handelsidee ist angelegt an das Ivy-Portfolio von Meb Faber. Es ist abgeleitet von den Anlagestrategien der Universitätsstiftungen Harvard und Yale und mit einfachen Mitteln nachzubilden. Der Systemtrader Urban Jäckle hat sie weiterentwickelt (
Webinar). Dabei steht die Vermeidung von Verlusten im Vordergrund und basiert auf Indexfonds, die über unterschiedliche Sektoren diversifiziert sind.
Monatlich soll eine Prüfung und ggf. eine Sektor-Rotation erfolgen mit Investments zu gleichen Teilen in die jeweils bis zu drei besten Indizes. Investiert wird dabei nur in die drei Indizes mit bester Performance (Relative Stärke RSL in den letzten 65 Tagen >1), sofern die jeweilige Anlageklasse nicht unter ihre 200-Tage-Linie gefallen ist und der Volatilitätsindex VIX (S&P 500) über einem Wert von 25 notiert (ISIN US12497K1007 ). Andernfalls wird nicht in sie investiert, ggf. ein Barbestand aufgebaut und auf bessere Marktphasen gewartet.
Die 11 Indizes bzw. Sektoren setzen sich wie folgt zusammen und werden mit ETFs (Vorschlag mit Wertpapierkennnummer "WKN" siehe unten) nachgebildet:
- Aktien:
USA (WKN A0YEDG)
Industrieländer ohne USA (WKN 263530)
Emerging Markets (WKN A0HGWC)
[Private Equity (WKN DBX1AN)]
[NASDAQ 100 (WKN LYX00F)]
- Rohstoffe:
Agrar (WKN A0KRKB)
Industriemetalle (WKN A0KRKG)
Edelmetalle (WKN A0N62H)
Energie (WKN A113FF)
- Immobilien:
USA (WKN A0RL82)
Europa (WKN DBX0F1)
- Anleihen:
US-Anleihen (WKN A2NTD2)
Weltweite Anleihen ohne USA (WKN A0RL82)
Performance* 01.01.2022 bis 14.08.2022: +11,2% (vor Steuern und Gebühren)
DAX zum Vergleich: -13,3%
Über die aktuelle Depotzusammensetzung informiere ich in meinem monatlichen
Newsletter (eingestellt 05/2023).
Der geschätzte Aufwand für die Nachbildung des Musterdepots liegt monatlich bei ca. 30 Minuten.
Weitere Informationen zur Anlageidee sind auf der
Homepage von Urban Jäckle zu finden.
* Performance vor Steuern und Gebühren
Glossar der Indikatoren aus dem mtl. Newsletter (eingestellt 05/2023):- Supertrend-Indikator
Der Supertrend Indikator gehört zu den Trendfolgeindikatoren. Damit gibt er nicht nur Aufschluss über die aktuelle Entwicklung des Kurses, sondern hilft Tradern auch die Trendrichtung im Chart leicht zu identifizieren. Der Indikator basiert auf dem Mittelwert der Kerzen und misst die Volatilität, das heißt das Ausmaß der Schwankungen, als Spanne zwischen Hoch- und Tiefpunkten
- Börsenbarometer von Börse Online
Die Fachzeitschrift veröffentlicht wöchentlich zusammen mit boersensignale.de eine Markteinschätzung auf Basis vorn 3 Kriterien:
I. Zinsstruktur (Abstand zwischen kurz- und langfristigen Zinsen)
II. Indextrend (Frühindikatoren Dax, Dow Utility und Nasdaq)
III. Sonstige Indikatoren (Zinsen, Ölpreis, Rohstoffe, US-Dollar, Saisonfaktor)
Die aktuelle Einschätzung wird hier veröffentlicht.
- Bulle : Bär
Die Bull / Bear-Ratio basiert auf einer wöchentlichen Umfrage von „Investors Intelligence“, in der Berater befragt werden, ob sie für den Aktienmarkt bullish, bearish oder neutral eingestellt sind.
Die aktuelle Einschätzung wird hier veröffentlicht.
- VIX
Der Volatilitätsindex VIX gibt die vom Markt erwartete kurzfristige Schwankungsintensität (implizite Volatilität) über 30 Tage in Prozentpunkten an. Ein hoher Wert weist auf einen unruhigen Markt hin, niedrige Werte lassen eine Entwicklung ohne starke Kursschwankungen erwarten.
Die aktuelle Einschätzung wird hier veröffentlicht.
- UBS Risk Indicator
Der Indikator misst börsentäglich die Stimmung an den globalen Finanzmärkten. Er greift hierzu auf ausgesuchte Messgrössen zurück, die er nach bestimmten statistischen Methoden jeweils zu einer Zahl verdichtet. Somit gibt der jeweilige Stand ein gleichzeitig vereinfachtes und konzentriertes Stimmungsbild des globalen Aktienmarktes wieder.
Die aktuelle Einschätzung wird hier veröffentlicht.
- Fear & Greed Index
Der Fear & Greed Index ist ein von CNN Business (US-amerikanischer Fernsehsender) erstellter Indikator, der die Emotionen der Anleger an der Börse messbar machen soll. Die Signallinie des Index kann zwischen 0 und 100 schwanken. Hohe Werte lassen auf eine extreme Gier (Greed) schließen, während tiefe Werte Panik (Fear) verdeutlichen.
Die aktuelle Einschätzung wird hier veröffentlicht.
- RSL (65)
Die Relative Stärke nach Levy (RSL) basiert auf der Annahme, dass sich eine gute Entwicklung in der Vergangenheit auch zukünftig fortsetzt. Um herauszufinden, ob eine Aktie sich positiv weiterentwickelt, zieht man zunächst die älteren Kursdaten dieser Aktie heran und stellt sie den aktuellen Daten gegenüber, z. B. über einen Zeitraum von 65 Tagen. Jede auf der relativen Stärke aufsetzende Analyse verfolgt das Ziel, Informationen über die Dauerhaftigkeit einer Kursentwicklung zu generieren und somit Trends bzw. Veränderungen zu identifizieren, um daraus Anlageentscheidungen abzuleiten. RSL-Werte >1, bei denen der Wochenschlusskurs über dem (gewichteten) gleitenden Durchschnitt liegt, dokumentieren somit eine „innere“ relative Stärke. Umgekehrtes gilt für Werte <1.
- GD 200
Im Chart wird die 200-Tage-Linie oft mit GD 200 abgekürzt. GD steht dabei für gleitender Durchschnitt. Um Trends an der Börse zu erkennen, nutzen Anleger gern die 200-Tage-Linie. Mit ihr können sie analysieren, wie es um eine Aktie oder einen Index bestellt ist. Sie ergibt sich aus dem Kursverlauf, indem sie sich aus den Durchschnitten der 200 letzten Schlusskurse zusammensetzt. Die 200-Tage-Linie wird im Trading relativ häufig eingesetzt und ist Bestandteil einer Vielzahl von Trading-Strategien.