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24 Apr
24Apr

Wer festen Regeln statt Emotionen folgt, erzielt meist eine höhere Rendite. Anlageentscheidungen treffen immer noch zu viele Anleger aus einem Bauchgefühl heraus, anstatt sich auf eine nüchterne und systematische Analyse von Zahlen und Fakten zu verlassen.

Regelbasierte Handelsstrategien schalten die Gefühle bei den Anlageentscheidungen aus. Vorab definierte, feste Regeln, an die man sich konsequent hält, ersetzen Gefühle beim Ein- und Ausstieg an der Börse. In meinen wikifolio-Musterdepots durchlaufen die Aktien einen komplexen Auswahlprozess auf Basis einer fundamentalen sowie vor allem technischen Analyse.    

Eine anderer regelbasierter Handelsansatz sind Markteffekte, d. h. Preismuster, welche lt. statistischer Analysen zu spezifischen Zeiten eintreten. Der Preis für Gas steigt zum Beispiel, wenn es auf die Heizperiode im Winter zugeht. 

Markteffekte haben vielfach rhythmische, wirtschaftliche und auch psychologische Hintergründe. Die Welt bewegt sich in Rhythmen. Der Begriff Rhythmus bezeichnet regelmäßige Abfolgen von Mustern. Das können Jahreszeiten, aber auch Tag und Nacht sein. Viele kennen auch den Biorhythmus (gemeint ist die körperliche, seelische und geistige Kurve). Bei wirtschaftlichen Zusammenhängen spricht man in der Regel von Zyklen, seltener von Rhythmen. Ein Zyklus ist ein Kreislauf, d. h. eine wiederholte Abfolge von Ereignissen. Zyklen begegnen uns in allen Lebensbereichen: Jahreszyklus, Mondzyklus, in der Biologie (z. B. Hormonzyklus, Lebenszyklus, Schlafzyklus, Zellzyklus) und natürlich in der Wirtschaft (z. B. Konjunkturzyklus, Kondratieff-Zyklus).  

Im Folgenden werden einige Markteffekte vorgestellt:

Markteffekt: Turnaround Tuesday 

„Turnaround Tuesday“ ist ein weithin bekannter Markteffekt. „Stell sicher, dass du dienstags Aktien besitzt“ ist ein altes Sprichwort an der Börse. Die Existenz des Turnaround Tuesday Effekts ist durch statistische Daten gut belegt. Dafür gibt es zahlreiche Gründe. 

Schlechte Nachrichten, die während des Wochenendes veröffentlicht wurden, werden montags in die Kurse eingepreist und dienstags verdaut. In schwachen Märkten reduzieren große Investoren am Freitag Ihre Positionsgröße für das Wochenende. Dienstags beginnen sie wieder ihre Position aufzubauen. Investmentfonds schließen ebenfalls Positionen am Freitag. Sie erhöhen ihre Kassenstände um Investoren, die über das Wochenende Auszahlungen beantragen, bedienen zu können. Zusätzlich verkaufen private Investoren ihre Positionen oft am Montag, wenn am Wochenende schlechte Nachrichten veröffentlicht wurden.   

Markteffekt: Friday Gold Rusch

Gold ist ein Finanzinstrument, welches einen typischen Kalendereffekt zeigt: Der Goldpreis tendiert dazu, vor dem Wochenende zu steigen. Diese Strategie besticht durch ihre Einfachheit. Donnerstagabends Gold kaufen und die Position 24-Stunden halten.   

Gold am Donnerstagabend zu kaufen ist aus statistischer Sicht interessant. Zuerst einmal wird Gold stark in der Schmuckherstellung verwendet. Aus Sicherheitsgründen arbeitet die Juwelierindustrie mit niedrigen Lagerbeständen. Unternehmen kaufen daher Gold am Freitag, um über das Wochenende oder Montagmorgens zu liefern. Hierdurch haben sie genau die richtige Menge an Gold, um ihre Mitarbeiter über die Woche zu beschäftigen und damit teure Wochenendarbeit zu vermeiden.

Zweitens wird Gold von vielen Investoren als Absicherung genutzt. Gold fungiert als „Versicherung“ gegen einen Crash am Aktienmarkt oder andere, schwer vorauszusehende Risiken. Dies ist insbesondere am Wochenende wichtig, wenn die Märkte geschlossen und die Risiken höher sind. Daher erhöhen große Investoren Ihre Goldpositionen vor dem Wochenende.

Markteffekt: Monatsende

Statistiken zeigen, dass die Aktienkurse, insbesondere an den amerikanischen Börsen, in den letzten und ersten Tagen eines Monats tendenziell ansteigen.   

Dieser Effekt wird durch Veränderungen von Lagerbestandsabläufen verursacht. Am Monatsende wird die Zusammensetzung großer Fonds- und Versicherungsportfolios angepasst. Veränderungen in der Zusammensetzung der Aktien, aus denen sich die Marktindizes zusammensetzen, sowie Fusionen und Übernahmen haben ebenfalls Auswirkungen auf die großen Aktienströme.     


Quellen: 

  1. investui / WH selfinvest
  2. eBook „Geld verdienen mit Markteffekten“ von Dr. Raimund Schriek
  3. Webinar "Wie Sie Ihr Entscheidungsverhalten wirkungsvoll optimieren? - Besseres Investieren mit Markteffekten"
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