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16 Aug
16Aug

Definition

Futures sind Terminkontrakte, bei denen sich der Verkäufer verpflichtet, eine vereinbarte Menge eines Basiswerts zu einem festgelegten Preis an einem zukünftigen Datum in einer bestimmten Qualität an einen bestimmten Ort zu liefern. 

Gleichzeitig verpflichtet sich der Käufer zur Abnahme. Da der Kurs des Terminkontrakts von einem Basiswert (z. B. einem Rohstoff oder einem Index) abhängt, wird er als Derivat bezeichnet. Dabei sind die Rahmenbedingungen der Kontrakte, wie Laufzeit und Abnahmemenge, festgelegt und können zwischen Käufer und Verkäufer nicht frei ausgehandelt werden.

Futures werden an speziellen Terminbörsen wie der Chicago Mercantile Exchange (CME) gehandelt. Diese Börsen legen die Kontraktbedingungen fest, überwachen den Terminhandel und sorgen für die Abwicklung der Transaktionen.

Funktionsweise
Um einen Öl-Future zu kaufen oder zu verkaufen, muss der Händler eine Margin hinterlegen. Angenommen, der Kontraktwert beträgt 75.000 USD (bei 75 USD pro Barrel für 1.000 Barrels), könnte die erforderliche Initial Margin beispielsweise nur 7.500 USD betragen. Diese Margin dient als Sicherheit und gleichzeitig geht der Trader mit einem relativ geringen Kapitaleinsatz eine größere Position ein.

Die Funktionsweise eines Terminkontrakts soll nun am Beispiel des Basiswerts Öl veranschaulicht werden. Ein Öl-Future ist ein standardisierter Kontrakt, der genau festlegt, wie viel Öl gehandelt wird (z.B. 1.000 Barrels bzw. Fässer), die Qualität des Öls (z.B. West Texas Intermediate) und die Lieferbedingungen. Der Ausgleich von Terminkontrakten kann sowohl physisch als auch als Barausgleich stattfinden. Bei Fälligkeit des Öl-Futures ist eine physische Lieferung vorgesehen. In der Praxis werden jedoch viele Terminkontrakte vor Fälligkeit glattgestellt, indem der Händler eine Gegenposition einnimmt. Die Preise für Ölterminkontrakte werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Faktoren wie politische Ereignisse, Wirtschaftsindikatoren und Marktstimmung beeinflussen die Preisbildung und können zu Marktvolatilität führen. Gefährden z.B. Unruhen in einem ölproduzierenden Land die Versorgung, so kann der Preis für Öl-Futures steigen.

Vorteile
Zu den Vorteilen von Futures zählt ein geringer Kapitalbedarf für den Handel, verglichen mit dem direkten Handel des Basiswertes. Daraus kann sich ein Hebeleffekt ergeben, da ein Händler häufig zusätzliches Fremdkapital einsetzt. Vorteilhaft an Terminkontrakte ist auch ihre Funktion als Absicherungsinstrument. Beispielsweise kann ein Landwirt mit Hilfe von Terminkontrakten den Verkaufspreis seiner Ernte im Voraus festlegen und sich so gegen Preisschwankungen absichern. 

Nachteile
Die Hebelwirkung von Futures kann auf der anderen Seite dazu führen, dass Verluste die ursprüngliche Margin übersteigen. Dies kann zu Nachschusspflichten führen und erfordert zusätzliches Kapital zur Aufrechterhaltung der Position. Daher sollte ein konsequentes Risikomanagement im Umgang mit Terminkontrakte verfolgt werden. Aus diesem Grund ist beim Broker eine gewisse Kenntnis nachzuweisen, um mit Futures handeln zu dürfen.

Meldepflichten und Reporting (CoT-Daten)
CoT bedeutet Commitment of Traders. Es handelt sich hierbei um einen Bericht, der jeden Freitag von der CFTC, einer unabhängigen US-Behörde, herausgegeben wird, die die Futures und Optionsmärkte reguliert und überwacht. Der Bericht bezieht sich auf die Daten zum Handelsschluss am Dienstagabend. Er gibt Aufschluss über die Positionierung der großen Händlergruppen, die den Markt bewegen. In den USA müssen die Positionen für Futures und Optionen ab einem bestimmten Volumen der CFTC gemeldet werden. 

Dabei werden die Händler in drei Kategorien unterteilt:

  • Kommerzielle Händler, die sich noch in die Produzenten und Konsumenten aufteilen
  • Großspekulanten, insbesondere Banken und Hedgefonds
  • Kleinspekulanten

Durch den Report kann man mögliche Trends schon frühzeitig mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ableiten und Investitionsentscheidungen treffen, bevor der Trend sich vergrößert. Richtig angewendet ist der Report ein sehr mächtiges Werkzeug.

Die Kommerziellen sind oft die größte Händlergruppe und sie sind am besten über den jeweiligen Markt informiert. Wenn man herausfindet, wie diese sich positionieren, dann liegt man meistens auf der richtigen Seite und ist in der Lage Gewinne, zu realisieren. Die CoT- Daten beziehen sich jeweils auf den Handelsschluss von Dienstag und werden Freitagabend um 21.30 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht.

Mit den CoT- Daten zu arbeiten, bedeutet zu analysieren, wie sich die Marktteilnehmer mit den besten Informationen positionieren. Wenn eine Ernte gut oder schlecht ausfällt, sind es meist die kommerziellen Händler die Ersten, die das wissen. Wird ein Angebotsdefizit entstehen oder die Nachfrage explodieren, erlangen hiervon ebenfalls die kommerziellen Händler zu erst das Wissen.

Quellen:
https://www.deltavalue.de/futures-terminkontrakte/
https://www.americanexpress.com/de-de/kampagnen/guide/geldanlagen/anleihen/futures-1537
https://www.kagels-trading.de/cot-daten/
https://insider-week.com/de/cot/
https://suricate-trading.de/wissen/cot-daten-uebersicht/

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