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15 Feb
15Feb

Viele Anleger, die aktuell auf die Performance ihres Depots schauen, müssen einen äußerst unbefriedigenden Jahresstart feststellen: Ukraine-Konflikt, Lieferengpässe, Inflation, anstehende Zinssteigerungen der Notenbanken - die Liste der möglichen Ursachen ist lang.

Vor allem, wenn man die Börsenberichterstattung verfolgt, stellt sich angesichts der Nachrichtenlage die Frage, ob es sich schon um einen Börsencrash oder nicht doch lediglich um eine Börsenkorrektur handelt. Viele Indizes sind unter ihren 200-Tagesschnitt gefallen.

Bei einer Börsenkorrektur verlaufen die Kurse nach einer lang anhaltenden Aufwärtsbewegung plötzlich in die entgegengesetzte Richtung. Dabei können je nach Intensität Kursrückgänge zwischen 10 und 20 Prozent entstehen. Die Korrektur entsteht dadurch, dass Marktteilnehmer und Investoren die vorangegangene Entwicklung des Kurses nun als übertrieben einschätzen - vor allem vor dem Hintergrund sich ändernder Voraussetzungen durch plötzlich eingetretene Ereignisse. 

Investoren mit langfristigem Anlagehorizont sollten einen kühlen Kopf behalten und ihre Depotwerte jetzt nicht unüberlegt verkaufen, da keiner vorhersehen kann, wie lang die Börsenkorrektur überhaupt andauern wird. Oft setzt sich der übergeordnete, langfristige Trend nach einer Korrektur fort. Durch den Verkauf würden Transaktionskosten und ggf. Steuernachteile entstehen. Durch eine nachgelagerte Versteuerung von Kursgewinnen kann der Anleger den Steuerbetrag, den er durch einen unterbliebenen Verkauf erst einmal nicht abführen muss, weiterhin für sich arbeiten lassen und damit Erträge produzieren. 

Eine Blick in die Historie der letzten Jahrzehnte zeigt, dass durchschnittlich fast alle 3 Jahre eine Korrektur stattfand. Dabei fielen die Kurse im Schnitt um etwa 13,5 Prozent. Die Börse erholte sich aber bereits durchschnittlich innerhalb von vier Monaten.

Bei einem Börsencrash handelt es sich im Vergleich zur Korrektur um einen wesentlich drastischeren Abfall der Kurse innerhalb einer sehr kurzen Zeit. Dabei fallen sie oft mehr um als 20 Prozent innerhalb weniger Tage. Der Markt und damit die Kurse erholen sich in der Regel allerdings nicht kurzfristig wieder – insbesondere dann nicht, wenn sich ändernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen eine zentrale Rolle spielen. 

Ein Beispiel für einen Börsencrash ist die Finanzkrise in den Jahren 2007/2008. Ursache war die Immobilienkrise in den USA. Diese zog eine weltweite Bankenkrise nach sich, so dass es zu enormen Verlusten und Insolvenzen bei Finanzunternehmen kam. Das bekannteste Beispiel ist „Lehman Brothers“. An den Börsen gab es darauf hin Kurseinbrüche von bis zu 60 Prozent. Es dauerte ca. zwei Jahre bis sich die Märkte wieder erholten.

Wenn man die aktuelle Marktsituation nach den Kursverlusten beurteilt, handelt es sich derzeit eher um eine Korrekturphase. Doch leider kann keiner in die Zukunft schauen. Zusätzliche, plötzlich eintretende Ereignisse könnten zu einem abrupten Stimmungsumschwung der Marktteilnehmer führen. Die Folge wäre ein Börsencrash mit einer länger anhaltenden Erholungsphase.

Quelle:
https://www.trading-fuer-anfaenger.de/boersen-crash-oder-boersen-korrektur/ 

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